Die Anliegenmethode auf der Grundlage identitätsorientierter Psychotrauma Theorie ist eine Methode, die besonders dafür geeignet ist, um die Ursachen für Beziehungskonflikte, verschiedene körperliche Symptome und psychische Schwierigkeiten deutlich zu machen. Unsere frühen Bindungserfahrungen mit unseren ersten Bezugspersonen und erlebte Traumatisierungen haben einen wesentlichen Einfluss darauf, wie es uns später als erwachsenem Menschen geht, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen und wie wir zwischenmenschliche Beziehungen leben und erleben, denn überfordernde, belastende und traumatische Lebenserfahrungen führen dazu, dass sich die Psyche aufspalten muss und sie in Folge dessen aus verschiedenen Anteilen besteht.
Die ersten Bindungserfahrungen, die wir machen sind prägend dafür, wie wir später unsere Umwelt wahrnehmen und wie wir unsere Beziehungen gestalten. Die erste bedeutsame Bindung ist die an unsere Mutter.
Idealerweise gelingt es der Mutter bzw. den Eltern sich im Kontakt mit dem Kind dessen Bedürfnisse zu deuten und zu verstehen und diese fein abgestimmt zu beantworten, so dass das Kind die Erfahrung machen kann, dass es wahrgenommen wird und spürt, dass auftauchende Emotionen von den Eltern mitvollzogen werden und diese je nachdem welche Emotion sich gerade in den Vordergrund drängt tröstend, beruhigend, ermunternd oder ermutigend reagieren. Dies fördert, dass Kinder mit der Zeit gute eigene Regulationsmechanismen entwickeln können.
Trauma bedeutet, dass ein Mensch einer ihn massiv überfordernden Situation ausgesetzt ist, die mit Gefühlen von großer Angst und Bedrohung einhergeht. Gewöhnliche Regulationsmechanismen der Psyche und des Körpers greifen nicht mehr. Zuerst kommt es zu einer starken Stressreaktion, wenn die dadurch eintretende Übererregung zu hoch wird, wird sie abgelöst von der Schockstarre. Um das Trauma auf der psychischen Ebene zu bewältigen werden das Erlebte und die psychischen Reaktionen darauf getrennt.
Letzteren Vorgang bezeichnet man als Spaltung. Die Spaltung, die in der traumatischen Sitution überlebensnotwendig war, bleibt auch dannach aufrecht. Damit schützt sich die Psyche vor den überwältigenden Gefühlen von Angst und Bedrohung.