Die Anliegenmethode auf der Grundlage identitätsorientierter Psychotrauma Theorie ist eine Methode, die besonders dafür geeignet ist, um die Ursachen für Beziehungskonflikte, verschiedene körperliche Symptome und psychische Schwierigkeiten deutlich zu machen. Unsere frühen Bindungserfahrungen mit unseren ersten Bezugspersonen und erlebte Traumatisierungen haben einen wesentlichen Einfluss darauf, wie es uns später als erwachsenem Menschen geht, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen und wie wir zwischenmenschliche Beziehungen leben und erleben, denn überfordernde, belastende und traumatische Lebenserfahrungen führen dazu, dass sich die Psyche aufspalten muss und sie in Folge dessen aus verschiedenen Anteilen besteht.
Die Selbstbegegnung mit dem Anliegensatz hat das Ziel, dass die Person, die ein Anliegen formuliert hat, ihren verschiedenen inneren Anteilen begegnen kann und eine Integration dieser stattfindet. In Folge dessen können sich emotionale Blockaden lösen und Gefühle dürfen wieder freier fliessen. Beziehungen können sich verändern und man kann sich selbst neu und anders spüren und wahrnehmen, was letztlich zu mehr innerer Autonomie und einer neuen seelischen Stabilität führt.
Wichtig für eine Selbstbegegnung/Aufstellung dieser Art ist, dass die Person sich vorher Gedanken darüber macht, mit was sie sich auseinandersetzen möchte, wo sie gerne etwas mehr verstehen und erspüren mag. Nach dem Formulieren ihres Anliegensatzes wählt sie nach und nach für die einzelnen Wörter Resonanzgeber aus und es kann langsam auftauchen, was hinter den Wörtern steht. Für diejenigen, die noch keine Erfahrung mit der Anliegenmethode haben, kann auch die Teilnahme als ResonanzgeberIn an einem Seminar sinnvoll sein, um ein eigenes Anliegen zu formulieren. In der Regel setzt auch das Einnehmen einer Resonanzgeberrolle oder das Beobachten einer Selbstbegegnung/Aufstellung seelische Prozesse in einem selbst in Gang und beides kann wichtige Impulse geben.